Schülerwettbewerb zur politischen Bildung

Die 12. Klasse PW- Leistungskurs beteiligt sich dieses Schuljahr am 49. Schülerwettbewerb zur politischen Bildung der Bundeszentrale für politische Bildung – hier ihr Bericht:

„Wir haben uns für das Thema Projekt 05 Zäune, Wälle, Mauern am Beispiel der Enklave Spaniens Mellila entschieden. Daraufhin sind wir den Aufgaben auf dem Blatt gefolgt und haben wöchentlich eine Aufgabe selbstständig erarbeitet, verglichen und ergänzt. Die Bearbeitung der vorgegebenen Aufgaben hat uns bei der Gestaltung des Schuhkartons deutlich weiter geholfen. Außerdem haben wir jeden Freitag die Politikunterrichtsstunde zur Projektstunde gemacht.

Unsere größte Schwierigkeit war es, die Grausamkeit und Tragik der Problematik der Grenzgebiet zwischen Marokko und Melilla adäquat auf dem begrenzten Raum eines Schulkartons darzustellen und gleichzeitig genügend Freiraum zu haben, um alle Leitfragen des Projekts ausreichend symbolisch zu beantworten.

Jeder von uns einen Kartonentwurf entworfen und vorgestellt. Nachdem wir uns für einen Karton entschieden haben, in dem wir die besten Ideen aus allen kombiniert haben, teilten wir im Kurs auf, wer welche Materialien besorgen soll und nutzten die Unterrichtsstunden, um an dem Karton zu arbeiten, ihn zu gestalten und gleichzeitig unseren Projektbericht zu schreiben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir das erreicht haben, was wir am Anfang des Projektes erreichen wollten, trotz unserer großen Probleme mit dem Zeitdruck sowie der Organisation.

Mit dem entstandenen Resultat sind wir einigermaßen zufrieden, denn die Gestaltung ist uns gelungen, so wie wir uns das vorgestellt haben. Hätten wir jedoch die Zeitplanung etwas besser organisiert, so wäre das Projekt noch detaillierter bearbeitet worden. Aus dem Projekt haben wir gelernt, dass es schwierig sein kann, sich auf einzelne Aspekte zu einigen. Aufgrund dessen mussten wir Kompromisse eingehen und uns anpassen. Die Teamfähigkeit in unserem Kurs wurde dadurch einigermaßen gestärkt. Außerdem haben wir neues Wissen über Melilla und die nördliche Region Afrikas und dessen Zustand, Bevölkerung etc. erworben sowie etwas über den Neokolonialismus und den Imperialismus erfahren.

Wir finden es gut, dass es die Möglichkeit gibt, so ein Projekt zu machen, denn Schüler / Schülerinnen  vertiefen sich in einzelne aktuelle Probleme und wie man Lösungen dafür auf politischer Ebene finden kann. Die Auswahl an unterschiedlichen Themen und Gestaltungsmöglichkeiten hat uns auch gefallen. Außerdem hat uns das Thema Zäune, Wälle und Mauern deutlich weitergebracht, da wir gelernt haben, uns unterschiedliche Perspektiven eines Problems selbst zu erarbeiten.

Es ist erschreckend zu sehen, dass es nach dem Mauerfall in Deutschland noch immer Mauern in Europa gibt und wie verletzend und rücksichtslos dort mit Menschenrechten umgegangen wird, obwohl sicherlich auch andere Möglichkeiten gibt. Zudem sind Mauern menschenunwürdig, und wir verstehen nicht, wieso Mauern als einzige Lösungen diskutiert werden sollten, sie verletzen die Menschenrechte und schaffen viele weitere Probleme.“

Beschreibung der Intention der Gestaltung des Schuhkartons

Zentral in der Mitte haben wir einen großen Maschendrahtzaun eingebaut, welcher die Grenzanlage zwischen Melilla und Marokko symbolisiert. Im Zaun hängen Legofiguren, die den Ansturm auf die Grenzanlage und somit einen Eindringungsversuch auf EU-Gebiet darstellen. Neben dem Zaun stehen Polizisten aus Playmobilfiguren (größere Figuren, um die Machtposition zu verdeutlichen), die die Grenze bewachen. Der Sandboden links vom Zaun symbolisiert die marokkanische Wüste und die wirtschaftliche Schwäche der Migranten. Die Arme, Köpfe und Beine der Legofiguren-Teile, die vor dem Zaun liegen, stellen tote Flüchtlinge nach einem vergeblichen Ansturm dar.

An der rechten Innenwand findet sich die Karikatur eines Kapitalisten, der ausbeuterische Herrschaftsverhältnisse in den Herkunftsländern und neokolonialistische Marktstrukturen symbolisiert. Angetrieben durch die Folgen des globalen Kapitalismus  und von den Folgen des Klimawandels zieht ein Flüchtlingsstrom aus Legofiguren von der rechten Innenwand des Kartons zur Grenzanlage, erfüllt von der Hoffnung, europäischen Boden zu erreichen.

Ein Teil der linken und hinteren Innenwand zeigt die Stadt Melilla. Auf dem Boden liegen einige Plastikschnipsel, die die Armut und den Zerfall Melillas zeigen. Des Weiteren sind in Melilla drei Klappen zu finden, die Konflikte zwischen den drei Weltreligionen sowie die mangelhafte medizinische Versorgung und die Armut der Bevölkerung in Melilla darstellen.

Der Karton ist außen schwarz gehalten und mit Ketten sowie einem Schloss verschlossen, was die Abgeschlossenheit bzw. Abgeschiedenheit der tragischen Geschehnisse in Melilla fernab der internationalen Medienöffentlichkeit darstellt.

Wir wünschen dem Kurs viel Glück!!!