Wie sieht ein Handy eigentlich von innen aus? Und woher kommen die Materialien? Sollte man Leitungswasser trinken? Wie wird Plastik recycelt? Und was ist eigentlich Upcycling? Diesen und anderen Fragen gingen die Schüler*innen der 8. Klassen der Robert-Jungk-Oberschule in ihrer Projektwoche nach. Die große Überschrift dabei lautete „Nachhaltigkeit“. Bei Ausflügen zur Berliner Stadtreinigung (BSR), zur Domäne Dahlem oder bei Workshops in der Schule haben sie dabei
Antworten gefunden und sich ausprobiert. Finanzierung und Beratung erhielten wir für unsere Projektwoche maßgeblich durch die Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung (SBNE) des
Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf.
Gleich am Montag ging es für einige Schüler*innen praktisch zur Sache: Zwei Referent*innen von Merijaan hatten ihre Geräte mitgebracht und Plastik auf dem Boden verteilt. Was sollte denn der Müll hier?! Nach einer kurzen Einführung hatten die Schüler*innen erfahren, welche Sorten Kunststoff sich recyclen lassen und durften anschließend selbst ausprobieren, wie das geht. Die wundersam aussehenden Gerätschaften erhitzten den Kunststoff und machten ihn formbar, woraus die Jugendlichen z.B. Lineale oder Karabiner pressen konnten. Recycling hautnah – aber mit gebührendem Abstand zu den heißen Maschinenteilen.
Im Nachbarraum spielte man dagegen lieber mit den Naturgewalten. Die Schüler*innen sollten versuchen, eine Regenwolke im Klassenraum zu bilden. Klingt wie eine Schulstunde bei Professor Dumbledore, ist aber ganz real möglich, wenn vielleicht auch weniger spannend als in Hogwarts. In einem ganz gebräuchlichen Glas und mit Hilfe von heißem und eiskaltem Wasser schafften es einige Gruppen unter Anleitung von a tip: tap, eine Wolke in Miniaturformat zu zaubern. So konnten sie auch gleich nachvollziehen, woher unser Trinkwasser kommt, warum es so schützenswert ist und was wir tun können, um Wasser zu sparen. Nur etwa 3 % des Wassers auf der Welt sind Süßwasser; und davon sind Dreiviertel im „ewigen Eis“ gebunden.
Reicht doch, mochten hier einige sagen. Doch die Schüler*innen nebenan schauten genauer hin. Die Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung (KATE) e.V. hatte viele Bilder dabei und scheute sich nicht davor, auch mal ein Handy auseinanderzunehmen – ein altes natürlich, alles andere wäre echt cringe! Und wie nebenher erfuhren sie dabei, wie viel Wasser gebraucht wurde (etwa 1.000 Liter), um ein Smartphone herzustellen (etwa 0,08 kg). Oder welchen Folgen es für die Menschen hat, die die einzelnen Rohstoffe für Smartphones aus der Erde holen, wenn wir sie für immer günstigere Preise kaufen möchten. Am Ende war klar, dass wir dann doch lieber noch ein paar Jahre länger auf unser etwas abgenutztes Phone aufpassen, als alle zwei Jahre ein neues zu kaufen.
Oder kann man Handys auch recyclen? Dafür brauchten wie die Profis von den Berliner Stadtreinigungsbetrieben (BSR). Die haben ihren Fachmann geschickt, mit dem wir alte Elektrogeräte auseinandernehmen und in ihre Einzelteile zerlegen konnten. Der konnte auch veranschaulichen, wie wir die für uns wichtigen Ressourcen besser schützen so nachhaltiger leben können. Dabei konnten die Schüler*innen auch einen Recyclinghof besichtigen und erfahren, was mit dem Müll eigentlich geschieht, den wir so einfach in die Tonne hauen – und wie wir nachhaltiger damit umgehen können, um wertvolle Rohstoffe zu sparen.
Am Ende der Woche wurde unser Flur zu einer Art Galerie, in der die Jugendlichen ihre unterschiedlichsten Erfahrungen und ihre Kenntnisse austauschen konnten. Ein Fazit in Sachen Nachhaltigkeit zogen die Schüler*innen: Das müssen die kommenden 8. Klassen unbedingt auch machen!